Namaste, Welcome to Nepal

Publiziert am 30.12.2022 | von Alisha Meier, Silvan Meier

Backpacking in Nepal

 

Wann? Oktober / November 2022

Wie lange? 16 Tage

Wer? Alisha Meier, Silvan Meier

Route: Kathmandu – Pokhara – Poon Hill Trek – Chitwan Nationalpark – Kathmandu

Namaste, Welcome to Nepal

Die Einreise in Nepal verlief reibungslos. Bei der Ankunft musste man noch einen Impf- oder Testnachweis vorweisen. Danach musste man online oder bei einem Automaten angeben, welches Visum man haben will. Man kann ein 15-, 30- oder 90-tägiges Touristenvisum beantragen. Danach muss man sich anstellen, um die Visakosten zu bezahlen. Wir empfehlen US-Dollars mitzunehmen. Nach dem Bezahlen geht alles schnell, bis man das Flughafengebäude verlässt. Es ist empfehlenswert, den Transport vom Flughafen bis zur Unterkunft im Vorhinein zu organisieren. Vor Ort hat es sehr viele Taxifahrer, die dich jedoch zu einem viel zu hohen Preis an deine Destination bringen. Geldwechseln sowie SIM-Karten kaufen kann man problemlos in Kathmandu.

Kathmandu

In Kathmandu angekommen, haben wir uns im Trekkers Hostel erst einmal von der langen Reise erholt. Das Thamel-Viertel ist unter Touristen zurecht sehr beliebt. Die meisten Sehenswürdigkeiten von Kathmandu lassen sich zu Fuss erkunden. Die belebten Strassen bieten eine Vielzahl an kleinen Geschäften. Die Trekkingausrüstung kann auch noch vor Ort für einen kompetitiven Preis erworben werden. Jedoch ist das Angebot an grösseren Grössen sehr limitiert. Ein Spaziergang durch den Asan Bazar lohnt sich auf jeden Fall. Die engen Strassen bieten eine breite Auswahl an Produkten verschiedenster Art. 

Auch an kulturellen Erlebnissen mangelt es nicht im Geringsten. Thamel verfügt über eindrückliche Tempel und Stupas. Für den geschichtsträchtigen Durbar-Platz zahlt man als Tourist 1000 Rupien Eintritt. Der Königsplatz ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und vereint Architektur aus mehreren Jahrhunderten. Im gesamten Kathmandutal gibt es insgesamt drei solche Plätze, einer in Kathmandu, einer in Bhaktapur und einer in Lalitpur. Wir haben uns sagen lassen, dass der in Bhaktapur, der eindrücklichste sein soll.

Für die Sehenswürdigkeiten ausserhalb Thamels ist es möglich, ein Fahrer für einen Tag anzuheuern. So kann man an einem Tag die bekannte Boudhanath Stupa, Bhaktapur und die Swayambhu Stupa, auch Monkey Temple genannt, besichtigen. Bei sehr gutem Wetter ist auch ein Ausflug nach Nagarkot mit Aussicht auf den Mount Everest möglich. 

Kulinarisch haben wir uns hauptsächlich im Newa MoMo verpflegt. Die vegetarische Speisekarte haben wir kurzerhand einmal durchprobiert und können alles wärmstens empfehlen. Die Momos sind hervorragend und können in vier Variationen bestellt werden. Steamed, Fried, Kothey, und Chilly Fried. Bei den Schokolade-Bananen-Momos waren wir erst skeptisch, doch auch diese haben uns restlos überzeugt. Auch das Streetfood-Angebot sollte man nicht vernachlässigen. Das Essen war immer umwerfend gut, wenn auch manchmal etwas scharf. Lasst euch auf das Erlebnis ein und probiert jeden Tag etwas Neues. Bei Schärfeunverträglichkeit empfehlen wir einen Masala-Tee zur Entschärfung der Mundhöhle. 

Zum Vergrössern auf das Bild klicken

Mir sind ufem Himalaya gsi! - Poon Hill Trek

Von Pokhara wurden wir nach Nayapul gefahren, wo wir unsere Wanderschuhe zuschnürten und losliefen. Die erste Tagesetappe war sehr gemütlich. 4 Stunden gerade aus auf guten Strassen Richtung Tikhegunda. Dort haben wir im Dipak Guesthouse übernachtet. Entlang des ganzen Treks gibt es unzählige Guesthouses, wo man für wenige Franken nächtigen und essen kann. In allen Unterkünften und Restaurant gibt es die gleiche Speisekarte. Die wird einmal pro Jahr an alle verschickt. Je nachdem wie hoch die Gastronomie gelegen ist, variieren die Preise. Je höher = desto teurer. Von Dal Bhat, Momos, Curry bis zu Mac’n’Cheese und Pizza findet man alles auf dieser Speisekarte. 

Der zweite Tag startete direkt mit dem anstrengendsten Part der ganzen Route. 800 Höhenmeter aufwärts – alles nur Treppenstufen. Der eine Guide meinte es sind insgesamt 5'200 Stufen. Sandip, unser Guide, meinte es seien weniger. Nach 1.5h konstantem Treppenlaufen sind wir in Ulleri angekommen. Dort machten wir die für uns obligatorische Masalateepause. Unser Masalateekonsum war während unserer Zeit in Nepal enorm. 

An diesem Tag hatten wir sogar zwei geplante Tagesetappen an einem Tag gemacht. Kurz vor der Dämmerung sind wir in Ghorepani angekommen. An diesem Abend hiess es besonders früh ins Bett gehen, denn am nächsten Morgen ging es für uns bereits kurz vor 5 Uhr los zum Highlight dieses Treks. 

Poon Hill. Eine knappe Stunde Treppenlaufen von Ghorepani zum Poon Hill – mit 3210m.ü.M der höchst gelegene Punkt unseres Treks. Von dort aus kann man früh morgens den Sonnenaufgang bewundern und das Bergpanorama sehen. Man sieht unteranderem die Gipfel vom Dhaulagiri (8167m) – siebt höchste Berg der Welt - und von Annapurna I (8091m). Dank der aufgehenden Sonne erscheinen die schneebedeckten Berge in einer orange-goldigen Farbe. Die Aussicht war atemberaubend. Nur muss man beachten, dass es dort oben sehr kalt ist, da der Wind direkt von den eisigen Bergen zu uns weht. Mit insgesamt 4 Schichten und einem heissen Masalatee, liess sich die Kälte jedoch gut ertragen. 

Nach dem Frühstück im Guesthouse ging es auf die letzte grosse Etappe im Himalaya. Von Ghorepani nach Tadapani. Noch einmal die Aussicht auf die weissen Bergen geniessen und danach durch die Wälder bergabwärts. Schon hiess es noch ein letztes Mal am Abend am Kaminfeuer sich aufwärmen und aufs frischgemachte Abendessen warten. Morgens wurden wir mit einer prächtigen Aussicht auf den heiligen Mount Fishtail begrüsst. Auf der Dachterrasse konnten wir die Aussicht geniessen und uns für den letzten Abschnitt ins Tal stärken. Nur knappe 2 Stunden ging es bis nach Ghandruk. Von dort hätte man ein Taxi zurück nach Pokhara nehmen können. Wir haben uns jedoch dazu entschieden durch die kleinen Dörfer und die Reisterrassen nach Birethanti zu laufen. Somit konnten wir die Natur noch ein wenig länger geniessen.

Wir können den Trek nur empfehlen. Die Route war gut beschriftet, so dass man Ihn auch ohne Guide machen könnte. Jedoch waren wir sehr froh, hatten wir Sandip, da er uns viel über die Gegend und deren Kultur und Traditionen erzählen konnte. Wir als waschechte Zürcher hatten natürlich auch kurz mit dem Gedanken gespielt, ob die weissen Sneaker dafür ausreichen. Jedoch waren wir sehr froh, dass wir uns doch für die Wanderschuhe entschieden haben.

Zum Vergrössern auf das Bild klicken

Tihar in Pokhara

Nach der Rückkehr vom Trekking haben wir die Strassen Pokharas mit farbenfrohen Rangoli und Lichterketten dekoriert vorgefunden. Tihar hat der Stadt eine einzigartige Stimmung verliehen. Tagsüber konnte man viele Familie bei einem Spaziergang entlang des Seeufers und beim Besuch des Tal Barahi Tempel auf einer Insel des Phewa-Sees antreffen. Abends versammelten sich die Leute auf den Strassen und führten Tänze auf. Die Atmosphäre war geprägt von unbeschwerter Fröhlichkeit und lokaler Musik.

Das breite Angebot an nervenkitzelnden Aktivitäten in Pokhara bietet für jeden etwas. Wir haben uns für Paragliding entschieden. Wir hatten das Glück von einem etwas höher gelegenen Startpunkt abzuheben. Während dem Tandem-Flug haben wir uns immer sicher gefühlt und konnten die Aussicht auf Pokhara in vollen Zügen geniessen. Leider war es an jenem Tag etwas bewölkt, wodurch wir die verschneiten Gipfel des Himalayas nur kurz zwischen den Wolken hindurch erblicken konnten. 

Natürlich hat Pokhara auch für Nicht-Adrenalinjunkies etwas zu bieten. Die Hauptstrasse ist eine grossartige Einkaufsmöglichkeit. Das Angebot ist ähnlich wie in Kathmandu. Es ist auch möglich ein Boot oder SUP auf dem Phewa-See zu mieten. Der Sonnenuntergang über dem See ist atemberaubend schön und lässt sich bestens von einem Café am See bestaunen. Auch das Essen war immer hervorragend. Auch hier sind wir immer in kleinen Restaurants eingekehrt. Die chilli fried Momos im Gurung MoMo Restaurant haben uns so gut geschmeckt, dass wir am nächsten Tag gleich nochmals dort gegessen haben. Die grosse Kanne Masalatee im Asian Tea House ist sehr ergiebig und durchaus empfehlenswert. 

Zum Vergrössern auf das Bild klicken

Chitwan Nationalpark

Im Chitwan Nationalpark hatten wir 2 Tage Safari geplant. An unserem Anreisetag gingen wir auf einen Abendspaziergang am Rande des Nationalparks. Wir hatten ein riesiges Glück und haben ein Panzernashorn gesehen. Auf dem Rückweg konnten wir noch ein Wildschwein mit seinem Nachwuchs beobachten. 

Alishas Highlight war die Vogelsafari. Auf einem Kanu gingen wir noch bei Morgendämmerung los und fuhren einem Stück des Flusses Ladhari entlang. Hirsche, Pfauen, Sumpfkrokodile, verschiedene Arten von Eisvögeln, Affen und ganz viele weitere Vogelarten konnte man von nahem bestaunen. 

Anschliessend war eine Walkingsafari geplant. Doch nach wenigen Minuten und einigen Rehen stiessen wir auf einen frischen Elefantenfussabdruck. Die Elefantenbullen dürfen sich frei im Nationalpark bewegen, während die Weibchen in Breedingcentres gehalten werden. Da der Elefantenbulle Ronaldo dieses Jahr bereits fünf Menschen tötete, haben wir und dazu entschieden die Walkingsafari abzubrechen und stattdessen die Elefantenkühe und Jungtiere zu besuchen. Die kleinsten haben miteinander gespielt und durften sich frei bewegen. Ab den Teenageralter werden sie abends mit einer Fusskette an einen Pfahl angefesselt. Morgens stehen sie für Touristen und Schulklassen zur Schau. Danach werden sie für Elefantensafaris genutzt. Auf die Frage, ob es Pläne zur Auswilderung der Elefanten gibt, haben wir keine konkrete Antwort bekommen. Daher gehen wir davon aus, dass sie hauptsächlich als Nutztiere gezüchtet werden und nicht, um den natürlichen Elefantenbestand zu vergrössern.

Aus diesen Gründen haben wir uns für die Jeep-Safari entschieden. Der Vorteil der Jeep-Safaris ist, dass man weiter in den Park vordringen kann und dadurch die Chance einen Bengalischen Tiger zu sehen, um einiges grösser ist. Leider ist uns dieses Glück verwehrt geblieben. Dafür haben wir Schlangen, Affen, Nashörner, Rehe und Hirsche gesehen. Dazu kam ein Besuch im Crocodile Breeding Centre. Dort konnte man Mugger-Krokodile in all Ihren Lebensabschnitten beobachten. Diese werden nach Jahrgang getrennt gehalten. Die Ältesten sind bereits über 40 Jahre alt, während die kleinsten gerade erst geschlüpft sind.

Zum Vergrössern auf das Bild klicken

Fazit

Wir können Nepal als Ihr nächstes Reiseziel nur empfehlen. Auf unserer Reise haben wir uns stets sicher gefühlt. Die diversen Ortschaften sind gut vernetzt. Dadurch lässt sich das Land einfach und zu einem erschwinglichen Preis bereisen. Ganz drastisch fantastisch!

Wir danken dem Team von Sense of Travel für die hilfreichen Reisetipps vor Abflug und Suresh und seinem Team von Walkabout International für die hervorragende Beratung und Organisation vor Ort. Uns hat Nepal so gut gefallen, dass wir bestimmt wieder einmal zurückkehren werden, um auch den Rest des Landes kennenzulernen.